• WAS LUXURIÖSE BAMBUS-BIKES UND EIN SCHULPROJEKT IN GHANA VERBINDET

    My Boo Fahrräder aus Bambus

    Nachhaltig, sozial und einzigartig – das ist die Philosophie von my Boo. Das Kieler Social Startup fertigt hochwertige Bambusfahrräder in Ghana und verbindet dabei soziales Engagement mit einem innovativen und nachhaltigen Produkt.

    Alles begann vor sieben Jahren, als die Studenten Maximilian Schay und Jonas Stolzke von einem Freund ein Foto aus Ghana geschickt bekamen. Darauf zu sehen war ein Fahrrad aus Bambusrohren. Das Interesse der beiden Radsport-Fans war sofort geweckt. Ein Fahrrad aus Bambus? Das klang spannend und neu, das hatten sie so noch nie gesehen. Sie begannen zu recherchieren und das potenzielle Material auf Herz und Nieren zu prüfen. „Wir fanden heraus, dass Bambus der perfekte Rohstoff ist“, erzählt Jonas. „Er steht in Ghana quasi überall, ist schnell nachwachsend und kann sofort verbaut werden. Zudem bindet Bambus extrem viel CO2 und gehört damit zu den umweltschonendsten Ressourcen der Welt.“ Und – für den Bau von Fahrradrahmen essenziell – die Graspflanze mit dem stark verholzten Stängel ist sowohl sehr stabil als auch leicht und dämpfend.

    Das My Boo Team, My Boo Fahrräder aus Bambus

    Maximilian Schay, Jonas Stolzke (3.+4.v.l) und das my Boo Team

    Die Idee von my Boo nahm Gestalt in ihren Köpfen an. Doch für die beiden Gründer war von Anfang an klar, dass sie mit ihrem Startup nicht nur Bambus-Räder verkaufen, sondern auch das Land unterstützen wollen, aus dem der Rohstoff kommt. „Jeder Teil der Wertschöpfungskette soll in gleichem Maße profitieren“, erklärt Maximilian ihre Philosophie. Und dazu brauchten sie einen Partner vor Ort. Einen Partner wie das soziale Yonso Project, das in der Ashanti-Region rund um die Stadt Kumasi und das Örtchen Yonso, Heimatdorf des Initiators Kwabena Danso, gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit und für fair bezahlte Arbeitsplätze kämpft, Schulstipendien und Bibliotheken finanziert sowie Mikrokredite vergibt. Noch im Jahr des Kennenlernens begann die Zusammenarbeit zwischen Kiel und Ghana. .

      My Boo Fahrräder aus Bambus Manufaktur in Ghana My Boo Fahrräder aus Bambus 

    Die my Boo Werkstatt in Yonso

    Die Rahmen für alle my Boo werden seitdem in Yonso gefertigt. Dafür bilden Kwabena und sein Team vor Ort junge Arbeiter aus. „Bis heute entstanden schon 40 fair bezahlte Arbeitsplätze“, erzählt Jonas. 80 Stunden dauert es, bis ein Rahmen von Hand zusammengebaut ist. Die Bambusrohre, die mehrere Monate lang austrocknen müssen, bis sie fest und widerstandsfähig genug sind, werden dafür mit in Bioharz getränkten Hanfseilen verbunden, abgeschliffen, lackiert und perfektioniert. Nach einem ersten Qualitätscheck machen sie sich auf den Weg nach Kiel in die my Boo-Zentrale, wo sie noch einmal geprüft und mit weiteren Teilen zu Fahrrädern zusammengefügt werden. Durch diese Art der Produktion wird jedes Rad zum Unikat. Egal ob Trekking-E-Bike, Renn-, Cross- oder City-Version. 16 Modelle sind mittlerweile auf dem Markt und können individuell konfiguriert werden.

    My Boo Fahrräder aus BambusMy Boo Fahrräder aus Bambus

    Zwei der 16 Fahrrad Modelle

    Jonas Stolzke und Maximilian Schay sind stolz auf das, was aus my Boo in den letzten Jahren geworden ist und was durch die Zusammenarbeit mit dem Yonso Project bereits umgesetzt wurde: Etwa das „Bike to School Program“, das gemeinsam mit UNICEF Ghana Kindern aus ländlichen Gegenden 150 Bambusräder zur Verfügung stellte, damit diese leichter zur Schule kommen. Oder die 300 Schulstipendien, die seit 2014 vergeben werden konnten. Doch die Beiden wollen noch mehr. „Bildung ist der Schlüssel für eine selbstbestimmte Zukunft“, erklärt Maximilian. „Deshalb haben wir vor zwei Jahren mit dem Bau einer eigenen Yonso Project Model School begonnen, die hoffentlich im nächsten Jahr eröffnet wird.“

    My Boo Fahrräder aus Bambus

    Das „Bike to School Program“, das gemeinsam mit UNICEF Ghana Kindern aus ländlichen Gegenden 150 Bambusräder zur Verfügung stellt, damit diese leichter zur Schule kommen.
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    Photo credits: my Boo
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