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MAN KENNT DICH ALS SCHAUSPIELERIN, AUTORIN UND SEIT KURZEM AUCH ALS JAZZSÄNGERIN UNTER DEM NAMEN ADA MORGHE. DAS IST ABER AUCH NOCH NICHT ALLES, WAS DU MACHST. KANNST DU DICH UND DEINE PROJEKTE BITTE KURZ VORSTELLEN? Aktuell gibt es zwei Projekte, die mir besonders am Herzen liegen. Seit 21. März kommt ist mein Film FRAU MUTTER TIER in den Kinos. Ich habe fast zehn Jahre an dem Stoff gearbeitet, zunächst ein Theaterstück, später dann das Drehbuch geschrieben. Außerdem habe ich im Film eine der Hauptrollen übernommen und einen Song zum Soundtrack beigesteuert. Das war ein besonderer Glücksfall, weil ich durch die Filmmusiker meinen Musikproduzenten kennengelernt habe. Nach den Dreharbeiten zum Film stand ich vier Monate später in den Abbey Road Studios in London und habe mein Debütalbum "Pictures", aufgenommen, das am 15. Februar bei Sony erschienen ist. Man könnte sagen, dass in FRAU MUTTER TIER meine künstlerischen Aktivitäten der letzten 20 Jahre zusammenkommen. Ein weiteres Herzensprojekt ist das gemeinnützige Kinderkunsthaus, das ich vor fast acht Jahren mit meinem Mann Sebastian Zembol gegründet habe. Wir wollten einen Ort schaffen, an dem sich Kinder und Erwachsene kreativ ausleben können – ohne Leistungs,- und Ergebnisdruck.
WARUM MACHST DU, WAS DU MACHST? Ich liebe es mit anderen Menschen zusammen zu arbeiten, lerne gern Neues dazu und lasse mich von den Ideen und der Kreativität meiner Umwelt inspirieren. Und freue mich, wenn auch ich andere mit meiner Kunst anrege. Es ist eines der schönsten Gefühle überhaupt, wenn man für sich allein oder mit anderen Menschen den kreativen „Flow“ erlebt.
SEIT WANN BESCHÄFTIGST DU DICH MIT DEM THEMA NACHHALTIGKEIT? Bei allem was ich tue, versuche ich verschiedene Perspektiven einzunehmen. Ich glaube, dass jeder Mensch, der mit sich, seinen Mitmenschen und seiner Umwelt respektvoll und achtsam umgeht, und verantwortungsvoll handelt, automatisch nachhaltig lebt. Seit ich Kinder habe, hat der Begriff eine dringlichere Bedeutung bekommen. Die Frage nach der Nachhaltigkeit dessen, was man tut, stellt sich mit Kindern einfach stärker. Schließlich geht es um die Generationen nach uns.
WAS HAT SICH SEITDEM IN DEINEM LIFESTYLE VERÄNDERT? Ich lebe bewusster, denn ich möchte meinen Kindern den Wert einer Sache vermitteln. Mit Neugier und Interesse durchs Leben zu gehen, ist für mich der Schlüssel zur Zufriedenheit.
GLAUBST DU, DASS DU ANDERE MENSCHEN DAVON ÜBERZEUGEN KANNST, NACHHALTIGER ZU KAUFEN UND ZU LEBEN? Ich denke, das, was man vorlebt, überzeugt am meisten. Insofern hoffe ich natürlich, dass ich andere Menschen überzeugen kann, nachhaltig zu denken und zu leben. Ich selbst lasse mich übrigens auch gern von Anderen inspirieren.
WAS WÜRDEST DU DIR IN ZUKUNFT, VON DER MODEINDUSTRIE UND DEN KONSUMENTEN ERHOFFEN? Dass es keine Mode-Erscheinung ist, nachhaltig zu produzieren, sondern eine Haltung, ein Statement! Und dass wir alle viel häufiger darüber nachdenken, ob man das ein oder andere wirklich braucht.
IM KINDERKUNSTHAUS GEHT ES UM KREATIVITÄT, AUCH IM SINNE VON IDEENENTWICKLUNG. SPIELT DABEI DAS THEMA NACHHALTIGKEIT AUCH EINE ROLLE? Das Recycling Thema steht bei uns ganz oben, von Materialspenden bis zur detaillierten Mülltrennung. Das ist keine Kreativitätsbremse. Im Gegenteil – es beflügelt! Wir haben täglich einen sehr hohen Verbrauch an Papier und anderen Materialen, die wir zu einem Teil aus Restbeständen unterschiedlichster Hersteller erhalten. Unser Keller ist ein wahres „Secondhand-Paradies“. Es ist immer wieder faszinierend, auf welche Ideen man kommt, wenn man Dinge ihrer ursprünglichen Bestimmungen entnimmt und „neu zusammensetzt“. So entstehen oft die tollsten Kunstwerke.
KANNST DU UNS NACHHALTIGE HOTSPOTS IN MÜNCHEN ODER LONDON NENNEN? Ich liebe den Concept Store " Sois Blessed" in München, der sich als einen „Ort der Werte“ bezeichnet. Abgesehen davon, dass man dort wahnsinnig schöne Möbel und Kleider von Labels findet, die nachhaltig und mit fairen Bedingungen arbeiten, ist es ein Ort für alle Sinne. In London gehe ich gern ins " Petersham Nurseries" - sie achten dort sehr auf Nachhaltigkeit. Alles ist aus eigenem Anbau oder von umliegenden Betrieben. Das Restaurant mit angeschlossenem Laden ist zu jeder Jahreszeit ein absolutes Highlight.
WAS IST DEIN LIEBLINGSTEIL AUF THE WEARNESS? Ich liebe das Münchner Label Mykke Hofmann. Die beiden Gründerinnen designen wunderschöne, feminine und dabei sehr lässige Kleider und achten in ihren Produktionsstätten auf gute Arbeitsbedingungen. So kann ich tolle Kleider tragen, und gleichzeitig eine gute Sache unterstützen.
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